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5.11.2007 Deutschland: Wesenstests zum Schutz vor gefährlichen Hunden?
„Nichts als Scheinsicherheit“, meinen DOGS-Experten

Hamburg, 5. November 2007. „Derzeitig gültige Hundegesetze und Wesenstests können Sicherheit lediglich vorgaukeln und verhindern eine ernsthafte und verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit problematischen Hunden“, erklärt DOGS-Expertin Dr. Barbara Wardeck-Mohr in der aktuellen Ausgabe von DOGS, dem Lifestyle-Magazin für Hundefreunde.

Um Menschen hierzulande vor gefährlichen Hunden zu schützen, entstanden Wesenstests, die Vierbeiner in bis zu 36 Subtests auf ihre Aggressivität prüfen. Diese Prüfungen sind seit ihrer Einführung umstritten. Bis heute gibt es keine bundeseinheitlichen Richtlinien, weder inhaltlich noch durch einheitlich geprüfte Sachverständige. Während einige Hundeprüfer lediglich einen Spaziergang mit dem Vierbeiner machen und sich die Haltungsbedingungen anschauen, werden andere Hunde in den Prüfungen massiv bedroht und Stress ausgesetzt. In Hessen z. B. gibt es Tests, in denen Hunde durch angedeutete Schläge mit Stöcken bedroht und die Tiere auf engstem Raum von fremden Personen umzingelt werden. Wardeck-Mohr, Gründerin des „Thüringer Forums für Mensch und Hund“ in Oberhof, hält die derzeitigen Testmethoden zum Teil für tierschutzrelevant.

Statt zu Wesentests, die auf Eskalation abzielen, rät Wardeck-Mohr dazu, bei der Haltung und Züchtung anzusetzen. Wer Hunden vom Welpenalter an artgerechte Lebensbedingungen garantieren und aggressivem Verhalten vorbeugen wolle, müsse Eignungstests für die Halter einführen und entsprechende Heimtierzucht-Gesetze in Kraft setzen. „Der Mensch muss sich für den Sozialpartner Hund qualifizieren, nicht der Hund durch fragwürdige Wesenstests menschliche Defizite kompensieren“, sagt die Hunde-Expertin.

Den ausführlichen Bericht zum Thema „Wesenstest für Hunde“ von Barbara Wardeck-Mohr gibt es zum Nachlesen in der aktuellen DOGS-Ausgabe jetzt am Kiosk. Interviews können auf Nachfrage vermittelt werden.

Quelle: www.dogs-magazin.de