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24.9.2007: Frankreich – Nach Hunde-Angriffe in Aufruhr: Regierung plant schärfere Gesetze

Nach neuerlichen Hunde-Attacken in Frankreich hat Innenministerin Michèle Alliot-Marie eine Verschärfung der Gesetze angekündigt. Am Wochenende war im nordfranzösischen Auteuil ein zehnjähriges Mädchen von zwei Hunden getötet worden. Die deutschen Doggen gehörten dem Lebensgefährten der Mutter. Zuvor waren bereits zwei Menschen durch Rottweilerbisse schwer verletzt worden. Der Rottweiler gilt in Frankreich als Wachhund, die Dogge hingegen wird vom Gesetz nicht erfasst.
Die Gendarmerie betäubte die Hunde und transportierte sie ab. Selbst Fachleute rätselten, warum die als ruhig geltenden Doggen plötzlich zubissen, so dieser Polizist. Erst vor einem Monat war ein kleines Mädchen an den schweren Verletzungen gestorben, die ihm ein American Staffordshire Terrier zugefügt hatte. Dieser gilt - im Gegensatz zu den aktuellen Fällen - als Kampfhund. Innenministerin Alliot-Marie hatte bereits damals erwogen, bestimmte Rassen zu verbieten. Ihre aktuellen Vorschläge gehen nun weiter: Sie fordert ein Training für Besitzer gefährlicher Hunde. Außerdem sollen die Halter ein Zertifikat des Tierarztes vorlegen, wenn sie ihre Vierbeiner bei der Gemeinde anmelden. Ein weiterer Punkt sei eine bessere Kontrolle der Einfuhr von Tieren, so die Innenministerin.
Bei Tierschützern stößt ein Kampfhunde-Verbot auf Kritik: Nicht die Hunde, sondern die Halter seien das Problem, heißt es. Und auch die Kategorisierung sei schwierig: Die Deutschen Doggen von Auteuil, so argumentieren die Tierfreunde, seien von den aktuellen Vorschlägen nicht betroffen. Getötet hätten sie aber trotzdem.

Quelle: http://www.euronews.net/index.php?page=info&article=444394&lng=3